Afghanistan
Afghanistan bzw. die Islamische Republik Afghanistan (bis 2021) ist ein Staat, welcher durch das unwirtschaftliche Bergland am Hindukusch geprägt ist. Da das Staatsgebiet Afghanistans sich inmitten von Asien erstreckt, kommen hier Zentralasien, Südasien und Vorderasien zusammen – wodurch diverse Handelsrouten durch Afghanistan verlaufen. Diese Handelsrouten zu kontrollieren, weckte häufig das Interesse von fremden Mächten – weshalb Afghanistans Geschichte geprägt ist von Kriegen und Auseinandersetzungen. Da Afghanistan ein Binnenstaat ist und der Zugang zum Meer fehlt, führte die Seidenstraße vom Orient bis in die Levante und somit mitten durchs afghanische Hinterland.
Steckbrief
Afghanistans Lage auf der Weltkarte |
Amtliche Bezeichnung: | Afghanistan, Islamische Republik Afghanistan (bis zur Machtübernahme der Taliban 2021), Islamisches Emirat Afghanistan (international nicht anerkannt) |
Zeitzone: | MEZ+3:30 h |
Hauptstadt: | Kabul |
Landesfläche: | 652.230 (Rang 40) |
Einwohnerzahl (2022): | 42,24 Millionen (Rang 36) |
Amtsprache(n): | Dari, Paschtu |
Gliederung: | 34 Provinzen |
Wichtigsten Städte: | Kabul, Herat, Kandahar, Mazar-e-Sharif, Jalalabad, Kunduz |
Währung: | 1 Afghani = 100 Puls |
Nationalfeiertag: | 19. August (Unabhängigkeitstag 1919) |
Autokennzeichen: | AFG |
Internetkürzel /Internet-TLD: | .af |
Länderkürzel / ISO-Code: | AFG |
Telefonvorwahl: | +93 |
Geografie
(siehe auch Hauptartikel: Geografie und Klima Afghanistans auf geografie-sciodoo.de)
Afghanistan ist ein Staat, welcher an der Schnittstelle zwischen Zentralasien und Südasien liegt. Das Land ist durchzogen von mehreren Gebirgsketten, wobei der Hindukusch das bedeutendste Gebirge ist.
Afghanistans Grenzen und Nachbarstaaten
Der längste Fluss Afghanistans ist der Helmland mit 1125 km Länge. Nachbarländer Afghanistan sind Pakistan (Süden), Iran (Westen), Tadschikistan (Osten), China (Osten), Turkmenistan (Norden) und Usbekistan (Norden).
Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Kabul.
Klima
(siehe auch Hauptartikel: Geografie und Klima Afghanistans auf geografie-sciodoo.de)
Das Klima in Afghanistan ist extrem unterschiedlich je nach Region und Jahreszeit. Im Winter können Tiefsttemperaturen bis -25 Grad erreicht werden, wobei solche Kältewellen auch tagelang andauern. Während des Sommers treten in einigen Regionen Temperaturen über 50 Grad Celsius auf. Im Südwesten weht zudem ein trockener Staubwind.
Bevölkerung
(siehe auch Hauptartikel: Bevölkerung Afghanistans auf geografie-sciodoo.de)
Die Bevölkerung Afghanistans ist ethnolinguistisch. Das bedeutet, dass es verschiedene Ethnien gibt – welche die gleiche Muttersprache sprechen. Die vorrangigsten Bevölkerungsgruppen sind die Paschtunen, gefolgt von den Tadschiken, Hazara und Usbeken.
Die Bevölkerung Afghanistans wächst seit den 1980-er Jahren rasant. Die Geburtenrate lag 2022 bei etwa 4,5. Das ist etwa doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt.
Geschichte
(siehe auch Hauptartikel: Geschichte Afghanistans auf geschichte-sciodoo.de)
Afghanistans Geschichte reicht bis in die Bronzezeit zurück. Sowohl die Indus-Kultur als auch die Helmland-Kultur hinterließen ihre Spuren in Afghanistan. Während der Antike wurde Afghanistan von den Persern beherrscht, bevor Alexander Große im Jahr 330 v.Chr. das Gebiet eroberte.
Nach Alexanders Tod wurde das afghanische Gebiet ein Teil des Seleukidenreiches (hellenistisches Reich), bevor es in mehrere kleinere Reiche zerfiel. Ein bedeutendes Reich im Norden Afghanistans entstand 135 v.Chr.. Diese Epoche wird als Reich von Kuschan bezeichnet und gilt als eine Keimzelle des Buddhismus. Der Süden Afghanistans wurde von persischen Sassaniden beherrscht.
Am Ende der Antike begann die Verbreitung des Islams (islamische Expansion) und Afghanistan wurde im 10. Jahrhundert islamisiert. Im 18. Jahrhundert gründete Ahmad Schah Durani ein unabhängiges Königreich, bevor die Briten und das zaristische Russland ihren Einfluss in Afghanistan geltend machten.
In beiden Weltkriegen blieb Afghanistan neutral. Durch einen Staatsstreich von Daud Khan wurde das Königreich Afghanistan aufgelöst und 1973 in eine Republik überführt. Die Republik überdauerte bis 1978. Dann übernahmen die Kommunisten die Herrschaft, verbündeten sich mit der Sowjetunion und riefen die Demokratische Republik Afghanistan aus.
Die Mudschahheddin (Gotteskrieger) wollten sich von der Einflussnahme der Sowjetunion lösen, was zum Afghanisch-Sowjetischen Krieg führte. Der Krieg endete 1989, hinterließ aber ein gespaltenes Land.
In mehreren Bürgerkriegen konnten schließlich die Taliban 1996 die Macht erringen und riefen das Islamische Emirat Afghanistan aus. Als dann 2001 der Terroranschlag auf das Wold Trade Center geschah, beherbergten die Taliban einen der Drahtzieher (Osama Bin Laden).
Da die Taliban ihren Verbündeten nicht ausliefern wollten, begann eine US-Invasion auf das Land. Die Amerikaner und ihre Verbündeten besetzten Afghanistan bis 2021 und schufen demokratische Strukturen. Der Staat erhielt eine neue amtliche Bezeichnung, welche Islamische Republik Afghanistan lautete.
Als das US-Militär 2021 das Land wieder verließ, eroberten die Taliban die Hauptstadt Kabul zurück, schafften die Islamische Republik Afghanistan ab und riefen erneut das Islamische Emirat Afghanistan aus.
Die Bevölkerung Afghanistans werden als Afghanen zusammengefasst. Diese Bevölkerung besteht aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Ethnie, weshalb man von einem multiethnischen Land oder mehrheitlich auch von eine von Stämmen dominierte Gesellschaft spricht.
Afghanistans Geografie ist geprägt vom Hindukusch, einer Gebirgskette mit Bergen von 4000 bis 5000 m Höhe. Etwa zwei Drittel des afghanischen Staatsterritoriums wird von massiven Bergen überzogen. Weiterhin ist Afghanistan ein Binnenstaat, ohne Meereszugang. Die größte Stadt des Landes ist Kabul mit mehr als 4 Mio. Einwohnern. Diese ist zugleich Hauptstadt. Der afghanische Staat wird […]